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Helikopter in der Schweiz:
Von den Anfängen bis zur Etablierung an zwei
Fallbeispielen
Autor: Michael Moser
Diplomica Verlag
ISBN: 978-3-8428-7331-5
Einband: Paperback
Seitenzahl: 124
Abbildungen: 16
Format: 155 mm x 220 mm
Erschienen: 02/2012
Lieferbar in 48 Stunden
Preis: 38,00 €
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Verlagsinformationen:
Seit den 1950er-Jahren sind Helikopter für immer
mehr Spezialanwendungen wichtig und heute kaum noch
aus dem Alltag wegzudenken. Sie werden im Gebirge
und zur Versorgung anderer schwer zugänglicher Orte
verwendet, dienen dem Rettungswesen und auch der
Armee. Allerdings ermöglichen Helikopter nur eine
relativ niedrige Geschwindigkeit und eine geringe
Reichweite, haben einen hohen Kraftstoffverbrauch,
einen komplizierten Antriebs- und Steuermechanismus
sowie einen lauten und stinkenden Motor. Trotzdem
wurde am 7. Juni 1949 beim Eidgenössischen Luftamt
der erste Helikopter im schweizerischen
Luftfahrzeugregister eingetragen. Aus Dokumenten der
Heliswiss, Schweizerische Helikopter AG sowie der
Schweizerischen Rettungsflugwacht geht hervor, dass
sich das Helikopterwesen in der Schweiz erst in den
1970er-Jahren vollständig etablierte. Es scheint
jedoch, als hätte man in der Zeit um 1950 nur darauf
gewartet, dass jemand den Helikopter in die Schweiz
bringt. Denn obwohl die Zahl der immatrikulierten
Helikopter ab diesem Zeitpunkt zunächst nur langsam
stieg, 1960 waren erst sechs und 1970 27 zivile
Helikopter registriert, nahm das Interesse nach
Helikoptern merklich zu. So entdeckte auch die
Schweizerische Rettungsflugwacht den Helikopter für
ihre Zwecke und erhielt durch Charterverträge mit
fast allen Helikopterbesitzern der Schweiz Zugriff
auf die meisten Helikopter. Die Heliswiss und die
Schweizerische Rettungsflugwacht gehören nicht nur
zu den ersten schweizerischen
Helikoptergesellschaften, sondern verfügen auch über
ein Netz und Stationen, die sich über die gesamte
Schweiz verteilen und sind zudem oft in Kontakt mit
den anderen, kleineren Helikoptergesellschaften und
Helikopterhaltern. Diese hatten wahrscheinlich noch
mehr Mühe auf dem beginnenden Helikoptermarkt in der
Schweiz zu bestehen. Die Studie zeigt, dass es mit
der Beschaffung des Helikopters nicht getan war. Bis
die ersten Flüge unternommen werden konnten, galt es
zahlreiche Probleme zu bewältigen. So bedurfte es
verschiedener Vereinbarungen und Bewilligungen,
welche erst durch das Eidgenössische Luftamt geprüft
werden mussten. Zudem mussten flüssige Mittel für
die gesamten Kosten, welche durch Unterhalt,
Versicherungsprämien, Treibstoffe, Ersatzteile und
Personalkosten entstanden, vorhanden sein. Daher war
die Heliswiss ebenso wie die Schweizerische
Rettungsflugwacht auf jeden Auftrag angewiesen.
Insgesamt beschäftigt sich die Studie mit der frühen
Geschichte der Helikopter in der Schweiz. Sie will
aufzeigen, wann und wo die ersten Helikopter in der
Schweiz registriert, wofür sie eingesetzt und wie
sie finanziert wurden. Hintergrund der Fragestellung
ist die Tatsache, dass das Hauptinteresse der
Luftfahrtgeschichte bisher eindeutig den Flugzeugen
gilt, während die Helikopter in der historischen
Betrachtung meist gar nicht oder nur am Rande
erwähnt werden. Daher soll auf diese Forschungslücke
hingewiesen und das Interesse für die Geschichte der
Helikopter in der Schweiz geweckt werden.
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Autoreninfo:
Michael Moser, M A in History, wurde 1986 in Bern
geboren und studierte Geschichte und Geographie an
der Universität Bern. Im Bereich Wirtschafts-,
Sozial- und Umweltgeschichte entstand 2011 die
vorliegende Studie. Während andere Historiker sich
zumeist auf Flugzeuge als Forschungsobjekt
beschränken und Helikopter nicht berücksichtigen,
befasst diese Studie sich mit der Geschichte des
Helikopters in der Schweiz. Sie ist daher in erster
Linie ein Versuch, auf die zu Unrecht
unberücksichtigten Helikopter in der
Luftfahrtgeschichte aufmerksam zu machen.
Rezension von Roland Oster:
Als Beobachter deutschsprachiger
Hubschrauberliteratur habe ich zufällig dieses Buch
im Internet entdeckt. Es handelt sich um eine
Masterarbeit eines Studenten für den Master of Arts
in History an der Universität Bern. Michael Moser
hat an zwei Fallbeispielen die
Entwicklungsgeschichte des Einsatzes von
Hubschraubern in der Schweiz akribisch recherchiert.
Dabei bezieht er seine Arbeit auf die gewerbliche
und notfallmedizinische Entwicklung von 1940er bis
1970er Jahren. Den Focus legt er dabei auf die
Firmen Heliswiss und die SRFW (Schweizer
Rettungsflugwacht). Er analysiert die Entwicklung
der Hubschrauberfliegerei in der Schweiz nicht nur
im Blick auf die Einsätze, sondern auch im Hinblick
auf Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Am Anfang
seiner Arbeit begründet er deren Sinn und Zweck und
versäumt es nicht, auf 14 Seiten die
Entwicklungsgeschichte der Hubschrauber
chronologisch zu beschreiben.
Seine Masterarbeit ist eine übersichtliche und
verständliche Dokumentation der
Hubschrauberfliegerei in der Schweiz von den
Anfängen bis in die 1970er Jahre. Darin wird auch
deutlich, wie steinig der Weg in der Luftrettung bis
zur heutigen Rega war, die man ohne zu übertreiben
als die beste organisierteste
Luftrettungs-Organisation in Europa bezeichnen kann.
Fazit: Dieses Buch empfehle ich jedem, der
sich für die Hubschrauberfliegerei und die
Luftrettung interessiert. Ein Blick in die
Vergangenheit öffnet oft den Weg für Neues in der
Zukunft. Der Preis von 38 Euro ist leider etwas zu
hoch gegriffen.
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